Schrothkur in Oberstaufen
Mit der „Original Oberstaufener Schrothkur“ steht in Oberstaufen ein hervorragendes ganzheitliches Naturheilverfahren zur Verfügung, bei dem der Körper in wenigen Wochen gründlich entlastet und entgiftet wird. Investieren Sie idealerweise zwei bis drei Wochen Disziplin in Ihre Gesundheit. Ziel ist es, die Selbstheilungs- und Abwehrkräfte zu aktivieren.
Schrothkur in der Allgäu Sonne
Oberstaufen im Allgäu ist als einziges Schrothheilbad Deutschlands das deutsche Zentrum für die Anwendung der Schrothkur. In Oberstaufen wird das Naturheilverfahren, dessen Richtlinien noch heute streng vom Deutschen Schrothverband e. V. geprüft werden, nach traditioneller Art praktiziert. Im Einklang mit der Allgäuer Natur gelangen Sie hier zu mehr Gesundheit und Wohlgefühl.
Im luxuriösen 5-Sterne-Ambiente unseres Hauses wird das Kuren in unserem Wellnesshotel im Allgäu fast zum Urlaub. Die nötige Disziplin bei der Schrothkur wird durch herzliche Gastgeber, freundlichen Service und kurärztliche Begleitung gefördert.
Die Schrothkur geht zurück auf den böhmischen Fuhrmann Johann Schroth und hat die Entgiftung des Körpers und die Anregung der Selbstheilungskräfte zum Ziel.
Kulinarisch muss man bei einer echten Schrothkur zurückstecken, doch in der Allgäu Sonne fällt Ihnen das dank der Schrothstube, unserem eigenen Restaurant für Kurgäste, deutlich leichter. Hier treffen Sie auf Gleichgesinnte, können in aller Ruhe über Kurerfolge fachsimpeln und den Menüplan genießen. Dieser wurde vom Küchenteam, trotz strenger Kurvorgaben, sagenhaft verlockend gestaltet und enthält herausragende Speisenangebote. Die Schrothkur ist eine basische Kur, sie ist fettfrei, weitestgehend salzfrei und frei von tierischem Eiweiß, sie ist sogar vegan.
Mit unserer eigenen Arztpraxis im Hotel Allgäu Sonne in Oberstaufen können wir Ihnen den Service einer perfekten und professionellen ärztlichen Kurbegleitung bieten. Unser Ärzteteam betreut Sie vor Ort, klärt vor Kurbeginn in einem persönlichen Gespräch alle Details mit Ihnen und erarbeitet einen individuellen Kurplan für Sie. Bei Problemen während Ihrer Kurzeit in Oberstaufen kann flexibel und schnell eine Kurplanänderung vorgenommen werden. Das ärztliche Abschlussgespräch gibt Aufschluss über den Kurerfolg.
Die vier Säulen der Schrothkur
Schroth´sche Kost
Schroth´sche Packung
Schroth´sche Trinkverordnung
Ruhe & Bewegung
So wirkt die Packung
Indikationen für eine Schrothkur
Häufige Fragen zum Thema Schrothkur
Ärztliche Untersuchung
Liebe Frau Brosig, Sie kommen ja aus DER Schrothfamilie in Oberstaufen. Ihr Großvater Dr. Hermann Brosig hat die Schrothkur nach Oberstaufen gebracht und hier etabliert. Ihre Eltern setzten dann sein Werk fort und auch Sie sind jetzt Kurärztin und die Vorsitzende des Schrothverbandes.
Wie war es in einer Schrothler-Familie aufzuwachsen?
Ich bin zunächst bei meinen Großeltern aufgewachsen, weil meine Eltern beide noch studiert haben. Mein Großvater hat damals noch gearbeitet. Da habe ich natürlich viel mitbekommen, sowohl Vor- und Nachteile. Als Nachteil empfand ich persönlich, dass sehr wenig Zeit für die Famile vorhanden war, so wie es jedes Arztkind wohl erlebt hat, der Patient stand immer im Vordergrund. Positiv war, dass der Mensch noch gesehen wurde. Das ist bei uns Kurärzten etwas Besonderes. Natürlich habe ich mit 6 Jahren schon gewusst, wer Johann Schroth war. Auch, was ein Naturheilverfahren für einen großen Stellenwert haben kann.
Heilen mit Natur war für meine Oma in den 60er Jahren sehr wichtig. Bevor wir ein Medikament bekamen, hat unsere Oma immer alles andere eingesetzt: Zwiebel, Quark, Kartoffelsäckchen oder Wadenwickel. Wir haben zum Beispiel so gut wie nie fiebersenkende Mittel bekommen.
Hat Ihre Familie auch regelmäßig „geschrothet“?
Meine Mutter hat die Schrothkur regelmäßig gemacht. Bei meinem Großvater weiß ich, dass er geschrothet hat, aber ob das jetzt einmal im Jahr war oder einmal in vier Jahren, das kann ich nicht sagen.
Ihre Eltern waren beide Kurärzte in Oberstaufen?
Genau, sie haben die Praxis von meinem Großvater übernommen und vergrößert. Meine Mutter war lange Zeit Vorsitzende des Schrothvereines Oberstaufen. Damals gab es ja um die 20 verschiedene Ortsvereine, die dann im Verband zusammenliefen. Der Präsident des Schrothverbandes war mein Vater.
Waren Ihre Eltern auch Praktische Ärzte oder haben sie sich nur um die Schrothgäste gekümmert?
Sie waren hauptsächlich Kurärzte. Damals hat die Kur geboomt. Es gab bis zu 20 Kurärzte in Oberstaufen. Jetzt gibt es nur noch eine Praxis.
War Ihnen immer schon klar, dass Sie auch Medizin studieren und in die gleiche Richtung gehen möchten?
Gar nicht. Ich habe immer gesagt: „Alles möchte ich machen, aber auf gar keinen Fall Medizin studieren.“ Meine Eltern hätten das natürlich schön gefunden.
Meine Eltern sind um 7 Uhr aus dem Haus gegangen und abends irgendwann wiedergekommen. Montags sind sie zum Teil abends um 10 Uhr wiedergekommen. Zum Glück haben sich die Zeiten geändert und ich nehme mir mehr Zeit für mich und meine Familie.
Ich habe erst Verschiedenes ausprobiert und u.a. eine Ausbildung zur CTA (Chemisch-Technischer-Assistent) absolviert.
Aber irgendwie hatte ich nicht das Richtige gefunden und dann meinte meine Mutter: „Jetzt geh halt mal ins Krankenhaus und mach ein Praktikum.“
So habe ich dann dort ein Pflegepraktikum abgeleistet - und es hat mir unheimlich viel Spaß gemacht..
Und dann haben Sie Medizin studiert?
Genau. Nachdem ich nach dem Studium eine Zeit lang in der Praxis meiner Eltern gearbeitet habe, bin ich nach Bamberg gegangen, um mich dort der Psychiatrie und Psychosomatik zu widmen, was ursprünglich mein Ziel gewesen war. Sieben Jahre arbeitete ich hauptsächlich mit Patienten, die eine Essstörung hatten und/oder eine Depression, Burnout oder eine Angststörung.
Später bin ich zurück nach Oberstaufen, hatte meine eigene Praxis und habe die Zusatzbezeichnung Ärtin für Naturheilverfahren und Badeärztin erworben. Mittlerweile arbeite ich für die Praxis von Dr. Fink.
Folgt eines Ihrer Kinder der „Brosig-Tradition“?
Mir war es immer sehr wichtig, meinen Kindern die Freiheit zu lassen, selbst entscheiden zu können, was sie einmal werden möchten. Nachdem die drei ältesten Kinder eine andere Richtung eingeschlagen haben, hat die Jüngste sich jetzt dazu entschieden Medizin zu studieren.
Was finden Sie besonders gut an der Schrothkur?
Heilen mit der Natur. Heile mit dem, was die Natur dir mitgibt. Dass die Schrothkur wirklich, wirklich helfen und heilen kann.
Besonders faszinierend finde ich, dass mit der gleichen Kur früher ein völlig anderes Spektrum an Krankheiten behandelt wurde. Heute sind es Zivilisationskrankheiten wie metabolisches Syndrom, hoher Cholesterinspiegel, hohe Harnsäure, Diabetes, Gewichtsreduktion.
Vor 200 Jahren hatten die Damen massiv Angst um ihre Kurven, Gewichtsreduktion war verpönt auch nach dem Krieg wollte keiner eine Diät machen.
In welchem Bereich finden Sie die Schrothkur besonders hilfreich?
Dieses Thema Rheuma und Arthrose finde ich besonders interessant. Das ist ein Bereich, in dem auch in der modernen Medizin noch kein perfektes Mittel gefunden wurde. Wenn der Rheuma-Patient nach der Kur sagt: „Ich kann plötzlich wieder greifen. Ich kann plötzlich wieder gehen. Ich habe keine Schmerzen mehr oder ich habe deutlich weniger Schmerzen.“ Das ist ein ganz toller Erfolg.
Aber auch bei dermatologischen Beschwerden oder Heuschnupfen ist das Ergebnis immer wieder verblüffend. Da sind wir mit Cetirizin und Anti-Allergika aufgewachsen und ich wundere mich, wie gut dieses alte Naturheilmittel hilft.
Auch bei Neurodermitis oder Schuppenflechte sehe ich oft schöne Erfolge. Hier kommt es allerdings zumeist zu einer Erstverschlimmerung aber danach sind die Erfolge überzeugend. Ich kann eine Besserung nicht versprechen aber es ist immer einen Versuch wert.
Sind die Gäste dann für immer geheilt?
Nein, das ist leider nicht der Fall. Es kommt häufig zu einer deutlichen Linderung der Beschwerden, die unterschiedlich lange anhalten kann. Auch reicht eine Woche Aufenthalt leider nicht, mindestens 14 bis 21 Tage sind notwendig.
Einige unserer Gäste machen die Schrothkur auch ohne die Packung. Ist das sinnvoll?
Diese Dreier-Kombination ist eben das, was die Schrothkur ausmacht. Die Packung, die Diät und die Trink- und Trockentage. Wenn eines wegfällt… Die Packung ist ein ganz zentrales Element der Schrothkur. Natürlich gibt es aber auch Kontraindikationen, also Krankheitsbilder, bei denen die Packung nicht indiziert ist.
Wie ist Ihre Meinung zum Alkohol, der ja während der Schrothkur angeboten wird?
Ich finde Alkohol, insbesondere den Wein, nach wie vor sinnvoll und gut. Aber natürlich in Maßen und in den Mengen, die mittlerweile vom Schrothverband festgelegt wurden.
Wein ist ein wichiger Bestandteil der Kur, da er hier als Medikament eingesetzt wird. Wein hat durchaus positive Wirkungen, zum Beispiel ist er stoffwechselsteigernd. Er enthält Spurenelemente, Flavonoide, Beta Carotin, Selen und Vitamin E sowie Kalium, Magnesium und weitere Vitamine in geringen Mengen. Antioxidantien sind ebenso in Wein vertreten. Rotwein ist reich an Taninen. Wein hat blutverdünnende Stoffe.
Auch bei Julius Cäsar erhielten die Legionäre
ein gewisses Quantum an Wein, um leistungsfähiger und resistenter zu sein. Auch die psychische Komponente war und ist nicht zu unterschätzen.
Viele Faktoren der Schrothkur sind noch nicht ausreichend untersucht worden und lassen sich demzufolge nicht beweisen.
Manche verzichten auf den Alkohol, weil sie der Meinung sind, dass Alkohol zu viele Kalorien enthält. Aber es gibt keine Studien, ob man mit oder ohne Alkohol besser abnimmt.
Wenn ein Patient keinen Wein möchte oder ihn nicht verträgt, dann kann er ihn selbstverständlich weglassen. Jeder soll seinen eigenen Weg finden.
Und was ist mit dem Wacholderschnaps?
Aus der Historie heraus werden ihm gewisse positive Eigenschaften zugeordnet. Mittlerweile bekommt man ihn in manchen Häusern auch nur auf Wunsch.
Warum hat Ihr Großvater die Kur nach dem Krieg wieder ins Leben gerufen? Da wollte doch sicher keiner eine Diät machen?
Das habe ich mich oft gefragt.
Das war unglaublich mutig und mein Opa muss ein besonderer Mensch gewesen sein. Er hätte sich auch als Praktischer Arzt niederlassen können. Aber er wollte die Schrothkur hier aufbauen, eben weil er von ihrer heilenden Wirkung überzeugt war.
Gerade nach dem Krieg gab es so viele Kranke, so viele Rheuma- und Arthrose-Patienten.
Nach dem Krieg wollte keiner eine Diät machen. Die Menschen hatten doch noch lange gehungert.
Trotzdem hatte mein Großvater diese Vision. Aber eine Vision ist nur umsetzbar, wenn es auch andere gibt, die an diese Vision glauben und bereit sind, für diese zu kämpfen. Diese Personen waren unter anderem die ehemaligen Bürgermeister Hertlein und Wucherer und die vielen Oberstaufener der ersten Stunde.
Wer kam am Anfang nach Oberstaufen?
Am Anfang kamen die Kriegsversehrten. Die Leute, die durch den Krieg steife Gelenke, steife Knie hatten … und auch viele, denen die Schrothkur noch aus Niederlindewiese bekannt war und die froh waren, dass diese wieder angeboten wurde.
Was war an Oberstaufen so besonders?
Mein Onkel, der Bruder meines Vaters, hat mir erzählt, dass es schon in der Zeit, als die Familie 1946 nach Oberstaufen kam, so viele schöne, architektonisch auffallende Häuser in Oberstaufen gab. Auch existierte damals bereits ein gewisser Tourismus. Somit war schon ein Grundstein gelegt. Zudem erinnerte meinen Vater die Nagelfluhsilhouette an seine ehemalige Heimat.
Wem würden Sie die Schrothkur besonders empfehlen? Im Prinzip ist es ja für jeden gut, oder?
Die Schrothkur ist wirklich ein Allrounder. Also insbesondere bei, wie bereits angesprochen, diesem Arthrose-, Rheuma-Thema, den modernen Zivilisationserkrankungen wie Diabetes und hoher Blutdruck, zu viel Gewicht usw. Aber auch, was wir noch gar nicht erwähnt haben, bei klimakterischen Störungen und Kinderwunsch kann die Schrothkur helfen.
Wem würden Sie von der Schrothkur abraten?
Nach einer genauen Anamnese und eingehenden körperlichen Untersuchung weiß ich recht schnell, ob die Schrothkur für den Patienetne geeignet ist, oder nicht. Bei multimorbiden Patienten, bei denen mehrere Krankheiten, oft chronische, gleichzeitig auftreten aber auch Patienten, die bereits ein gewisses Alter erreicht haben, würde ich eher von einer Schrothkur abraten. Diese dürfen oft keine Packung machen und auch die Diät nicht einhalten.
Auch bei bestimmten psychischen Erkrankungen bin ich sehr vorsichtig. Wenn die Patienten gut eingestellt sind und eine „normale“ Depression haben, dann ist es kein Problem. Aber bei Schizophrenien und bei endogenen Depressionen ist die Schrothkur nicht unbedingt zu empfehlen, da sich die Symptomatik verschlimmern kann. Wie gesagt, ich muss mir den Menschen an sich anschauen.
Wie oft sollte man die Schrothkur machen?
Für Patienten, die im Allgemeinen gesund sind und die Kur zur generellen Fitness bzw. zur Vorbeugung machen, finde ich alle zwei Jahre eine schöne Sache. Bei Patienten, die mit Hilfe der Schrothkur die Dosis ihrer Medikamente reduzieren können, ist einmal im Jahr sicher gut.
Es ist bei jedem Menschen anders. Wir haben viele Gäste, die kommen jedes Jahr und manche auch 2x, einfach weil sie spüren, dass es ihnen danach besser geht.
Liebe Frau Lanza, begonnen haben Sie in der Allgäu Sonne 2008 als Reservierungsmitarbeiterin. Mit zwei Babypausen waren Sie bis Ende 2021 an der Rezeption tätig. Seit Januar 2022 arbeiten Sie als Kurpackerin und sind seit 2023 sogar die Vorsitzende der Packerinnen in Oberstaufen, kümmern sich um die Ausbildung des Nachwuchses und sind Vorstandsmitglied des Schrothverbandes.
Was hat Sie dazu gebracht, den Beruf der Kurpackerin zu erlernen?
Zunächst einmal hat mich meine Vorgängerin Lore Perschl als ihre Nachfolgerin gesehen. Das hat mich dazu gebracht, mich näher damit zu befassen.
Für mich sind die Arbeitszeiten ein riesen Vorteil. Morgens kümmert sich mein Mann um unsere beiden Kinder und wenn sie aus der Schule kommen, habe ich den ganzen Tag Zeit für sie. Was mir auch liegt, ist die Selbstständigkeit, die ich in meinem Beruf habe. Ich bin zwar fest angestellt, muss bzw. darf mich aber um alles alleine kümmern, also natürlich in enger Absprache mit meiner Kollegin Resi Steinhauser. Wir sind ein tolles Team.
Ganz besonders gefällt mir der nahe Kontakt zu den Gästen. Wenn ich bei einem Gast im Zimmer bin, dann gehört meine Zeit dem Gast.
Was sind dann die schönsten Erlebnisse?
Am schönsten finde ich, wenn die Gäste die positiven Effekte der Kur mit mir teilen, wenn sie so begeistert sind. Ich hatte noch keinen Fall, dass sich ein Gast negativ geäußert hat. Und das bestätigt mich in meiner Arbeit. Das gibt ein gutes Gefühl.
Aus welchen Gründen kommen die meisten Gäste zur Schrothkur?
Viele kommen wegen der Entschleunigung. Sie haben einen stressigen Alltag und wollen sich ganz ihrem Körper widmen, zur Ruhe kommen und Kraft tanken. Viele sagen, dass sie nach der Schrothkur den Alltag viel entspannter bewältigen können.
Dann natürlich Bluthochdruck, Diabetes und andere Zivilisationskrankheiten sowie Gicht oder Rheuma. Es ist schön, dass es immer eine Verbesserung zu sehen gibt.
Bei welchen Beschwerden ist die Schrothkur nach Ihrer Erfahrung am hilfreichsten?
Die besten Erfolge sieht man meiner Meinung nach bei den Gelenkerkrankungen. Entzündungswerte werden am schnellsten vor allem durch die Packung und durch die Ernährung wieder reguliert.
Beim Bluthochdruck stellen sich auch Erfolge schnell ein. Nur kommt der ja nicht von heute auf morgen, das ist z. B. Veranlagung oder ungesundee Ernährung über Jahre. Er verbessert sich durch die Schrothkur, aber wenn man wieder in die alten Muster gerät, dann hält es nicht so lange an.
Viele Gäste kommen deshalb nicht nur einmal sondern zweimal im Jahr, weil die volle Wirkung meist drei bis vier Monate anhält.
Haben Sie keine Probleme so früh aufzustehen? Gewöhnt man sich daran?
Die ersten drei Wochen waren schwierig. Ich habe mein Schlafpensum aufgeteilt. Am Anfang wusste ich immer nicht, wenn ich aufgewacht bin, ob jetzt morgens oder abends ist. Aber das war wirklich nur am Anfang so.
Jetzt schlafe ich idealerweise vier Stunden am Vormittag und 4 Stunden am Abend. So gegen 22 Uhr gehe ich ins Bett.
Was finden Sie an der Schrothkur besonders gut?
Ich finde es unglaublich, dass es so einfach sein kann, sich selbst zu helfen und zu heilen „nur“ in drei Wochen. Dass man „nur“ in drei Wochen eine so gravierende Verbesserung des Gesundheitsstatus erhält und natürlich der tolle Nebeneffekt einer Abnahme. Ich kenne das bei keiner anderen Kur.
Man wird toll bekocht und lässt sich in der Allgäu Sonne verwöhnen. Man reinigt mit den Packungen nicht nur den Körper, sondern auch den Geist.
Machen Sie selbst die Schrothkur?
Ich würde gerne. Leider ist das zeitlich bedingt schwierig. Allerdings die Diät alleine, die kann ich gut umsetzen. Die hilft mir enorm, da ich oft Verdauungsprobleme habe. Mir schlägt alles gleich auf den Magen. Mit der Schrothdiät kann ich das gut ausbalancieren.
Leider kann ich die Packungen nur ganz selten in den Alltag einbauen. Wenn, dann wickelt mich meine Kollegin ein, wenn es mal ruhig ist und wir die Zeit dafür haben. Ich packe mich dann selbst wieder aus. Aber ansonsten schaffe ich es leider nicht.
Warum sollte man die Packung unbedingt machen?
Um den vollen Effekt der Schrothkur zu erzielen, ist die Packung enorm wichtig. Dieses künstliche Fieber erhält man nur durch den nassen Wickel, das wird weder durch Sport noch in der Sauna erreicht. Die Haut ist unser größtes Organ und die entgiftende Wirkung ist unglaublich.
Was erzählen die Gäste, wenn Sie morgens bei ihnen sind?
Was im Zimmer mit der Packerin besprochen wird, bleibt im Zimmer. Aber ja, das morgendliche Gespräch ist ein ganz wichtiger Aspekt.
Es gibt tatsächlich sehr viele, die reden möchten. Viele Gäste sind dankbar, dass man ihnen zuhört oder dass man ihnen vielleicht ein paar Empfehlungen, ein paar Tipps gibt.
Es gibt natürlich auch einige, die nicht so gesprächig sind und das ist auch gut. Jeder soll sich wohlfühlen.
Wir dürfen unsere Gäste in einer sehr intimen Umgebung und Privatsphäre kennenlernen. Es ist so schön, wenn mit den Tagen der Stresslevel bei den „Schrothlern“ sinkt, die Laune sich hebt und eine ganz andere Stimmung im Zimmer ist.
Der Unterschied zwischen An- und Abreise ist enorm. Bei neuen Gästen, die die Schrothkur zum ersten Mal machen, bzw. die ich zum ersten Mal packe, muss man sich erstmal kennenlernen und annähern. Beim Abschied umarmen wir uns dann oft.
Gäste, die die Schrothkur regelmäßig machen sind wie alte Freunde auf die man sich freut, wenn sie wiederkommen.
Was sind die meisten Fragen, die gestellt werden?
Viele fragen: „Was kann ich denn noch zusätzlich machen, damit die Kur noch effektiver ist?“ Da kann ich nur antworten, dass das, was in der Allgäu Sonne gemacht bzw. geboten wird, vollkommen ausreicht. Man soll sich auch ein bisschen zurücknehmen.
Es gibt ja generell zwei verschiedene Typen: Die Einen haben Power ohne Ende und müssen immer was zu tun haben. Denen empfehle ich lieber mal einen Gang runter zu schalten. Sich mal einen Nachmittag auf eine Liege zu legen, nicht an allen Sportveranstaltungen teilzunehmen und anschließend noch in der Fitnesswelt zu trainineren.
Die Anderen sind ruhiger und zurückhaltender, eher ein bisschen melancholisch sogar. Da empfehle ich genau das Gegenteil, dass man öfter mal einen Sportkurs macht, an den Wanderungen teilnimmt oder abends zum Tanzen ins Stießbergstüble geht.
Die häufigste private Frage, die ich gestellt bekomme ist: „Wann stehen Sie eigentlich auf?“ oder „Wie schlafen Sie?“
Schauen die meisten Gäste eigentlich Fernsehen oder nicht? Die Allgäu Sonne bietet ja extra täglich zwei verschiedene Filme an.
Nein, also bei mir sind die meisten tatsächlich eher am Entspannen, die wenigsten schauen Fernsehen. Ich mache den Fernseher auch nicht automatisch an. Viele fragen: „Stimmt es, dass man in der Packung wach bleiben soll?“ Das wurde früher empfohlen. Heute wird den Gästen geraten, es so zu machen, wie sie sich am wohlsten fühlen.
Wenn man schön eingemummelt gegen den Schlaf ankämpft, löst das ein Stresshormon aus, was dann wieder kontraproduktiv ist.
Andere träumen vor sich hin. Wer lieber durch Fernsehen oder Radio abgelenkt werde möchte, für den ist das dann richtig. Vielleicht ist es auch die Zeit, seinen Gedanken zu folgen und in Ruhe über Sachen, die einen bewegen nachzudenken. Es gibt ja auch viel Schönes, über das es sich nachzudenken lohnt. Wann hat man wieder die Zeit dazu?
Wie viele Schritte geht eine Packerin in einer Schicht?
Bei meinem Maximum von 14-16 Gästen sind es 18.000 Schritte.
Warum wird die Klingel gedrückt? Was sind die lustigsten oder nervigsten Gründe?
Mittlerwerweile sage ich ganz deutlich, dass es eine NOTFALL-Klingel ist. Es darf warm werden in der Packung, aber wenn es brennt, dann sollte nach mir geklingelt werden. Wer friert oder sich unwohl fühlt, sollte sich sofort melden. Ich bin dann gleich zur Stelle. Wenn es aber um Dinge geht wie: „Könnten Sie mir bitte das Fenster schließen“, oder „Machen Sie mir bitte den Fernseher lauter“ - dann ist das schade, weil ich eventuell von einem anderen Gast weggerufen werde.
Ein Toilettengang ist natürlich und lässt sich nicht vermeiden. Dann ist es selbstverständlich in Ordnung zu klingeln. Allerdings wird der Gast danach nicht wieder eingepackt, da es dann auch nicht mehr sinnvoll ist.
Was wäre noch wichtig zu erwähnen?
Wichtig finde ich unsere Einführungsveranstaltung jeden Montag um 17.30 Uhr. Nach dem Vortrag rund um das Thema Schrothkur entstehen interessante Gespräche. Individuelle Fragen beantworte ich gerne im Anschluss.
Liebe Frau Weihermann, Sie sind Betreuerin der Schrothstube, dem Treffpunkt aller Schrothgäste zum Essen, Fachsimpeln, gemeinsam Leiden und Fragen. Ist das richtig?
Ja, das trifft es. Dadurch, dass ich in der Schrothstube nur für unsere Schrothgäste zuständig bin, habe ich auch mehr Zeit, mich diesen zu widmen. Ein bisschen bin ich auch die Seelsorgerin und das ist genau das, was mir Freude macht.
Was macht Ihnen am meisten Spaß an Ihrer Arbeit?
Der Gästekontakt. Es ist schön, wenn Gäste wiederkommen und man freut sich zu hören, wie es ihnen seit der letzten Schrothkur ergangen ist. Genauso ist es aber dann auch toll, neue Gäste begrüßen zu dürfen und ihnen die Schrothkur näher zu bringen.
Ist es interessanter in der Schrothstube zu arbeiten als im Restaurant?
Für mich definitiv in der Schrothstube. Zum einen habe ich hier meist mehr Zeit für die Gäste und ich werde auch mehr gefordert. Neben dem Servieren der einzelnen Speisen darf ich auch mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Was sind die häufigsten Fragen, die Ihnen gestellt werden?
Die häufigste Frage bei mir ist, wie es einem gelingt, sein erreichtes Gewicht zu erhalten. Viele Gäste befürchten, schnell in ihre alten Essgewohnheiten zurück zu fallen.
Ist die Gewichtsreduktion für die Gäste das Wichtigste?
Ja. Also ich habe den Eindruck. Allerdings glaube ich, dass das auch meiner Position geschuldet ist. In einem Restaurant wird viel über das Essen gesprochen und die medizinischen Belange werden auch nicht so in der Öffentlichkeit diskutiert. Aber auch die allgemeine Fitness, die man mit der Kur erlangt, wird oft erwähnt.
Es gibt auch einige Gäste, die machen die Schrothkur auch wegen der Gesellschaft. Hier lernt man viele nette Menschen kennen und viele kommen auch immer wieder zur gleichen Jahreszeit, weil eben die anderen auch zu der Zeit kommen. Sie sehen sich das ganze Jahr nicht, aber treffen sich zum „Schrothen“ in der Allgäu Sonne. Und wenn man dann gleichzeitig etwas für seine Gesundheit tut, ist das ein toller Anlass.
Was sind die meisten Nöte und Sorgen der Gäste während der Schrothkur?
Bei mir klagen die meisten über die Essensgelüste, die sie haben und den Hunger. Zum Glück wird es meist nach dem dritten Tag einfacher. Ein Vorteil ist natürlich, dass wir unsere separate Schrothstube haben und unsere Gäste somit die Speisen in unserem Restaurant weder sehen noch riechen.
Wie konsequent sind die Gäste?
Da gibt es solche und solche… Manche trifft man im Ort unten beim Kaffee trinken mit einem Stück Torte. Da kommst du dann vorbei und sie sagen: „Hallo… Sie haben nix gesehen!“. Manche holen sich mal ein Stück Käse vom Käsebrett, was ungünstig ist, weil dieser so viel Fett und Salz enthält. Eine Dame hat mal gefragt, ob sie sich nicht ein Stück Käse vom Buffet holen kann. Dann war meine Antwort, dass sie Probleme mit der Verdauung bekommen könnte. Sie hat sich dann dennoch ein Stück geholt und im Nachhinein gesagt, sie hätte auf mich hören sollen.
Warum?
Der Käse ist sehr fett, eiweißreich und salzig.
Das ist der Körper nach ein paar Tagen Schrothdiät nicht mehr gewohnt und der Darm kann dann sehr heftig reagieren. Deshalb gibt es auch die Aufbautage. Man muss den Körper nach der Schonkost erst langsam wieder an Fette, tierisches Eiweiß und Salz gewöhnen.
Wie ist das mit dem Alkohol?
Wir bieten jeden Tag Alkohol an, an den Trinktagen Wein und an den Trockentagen einen Aufgestockten, also frischen Orangensaft mit Wacholderschnaps. Laut Schrothverband hat der Alkohol eine unterstützende Wirkung und er lockert natürlich auch die Stimmung. Nur in Maßen sollte es sein, also nicht mehr als vom Arzt empfohlen. Aber es wird weniger getrunken als noch vor einigen Jahren. Einige Gäste sagen, dass sie den Alkohol auch mal bewusst weglassen möchten.
Was halten Sie von der Schrothkur? Haben Sie selbst schon mal eine gemacht?
Ja, vor ein paar Jahren habe ich es eine Woche ausprobiert, schließlich muss ich ja wissen, wie das abläuft und wie man sich dabei fühlt.
Aber dann wollte ich es auch mal drei Wochen machen, weil das die empfohlene Dauer ist. Ich wollte sehen, wie sich dies auswirkt.
Da ich aber weiterhin gearbeitet habe, war der Unterschied nicht so groß.
Natürlich hatte ich mehr abgenommen als bei einer Woche. Aber es war schon sehr anstrengend. Wenn ich das nochmal mache, dann müsste ich mir Urlaub nehmen um die Kur so richtig zu erleben, zu entspannen und Zeit für mich zu haben.
Ich habe die Kur im Sommer gemacht, da wir dann weniger Kurgäste im Haus haben. Vom Kreislauf her, wie einige es in den Sommermonaten befürchten, hatte ich keine Probleme. Auch darf man mittlerweile mehr trinken und im Sommer sollte man schon darauf achten, dass man ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt.
Aber ich bin auf jeden Fall begeistert von der Schrothkur. Was mich besonders fasziniert, sind die Packungen. Man bekommt so eine zarte Haut und fühlt sich nach der Packung gründlich gereinigt. Richtig wohltuend ist das, auch wenn es in der Früh um 4 Uhr ist.
Man kann danach dann nochmal schlafen.
Genau, das ist manchmal der beste Schlaf.
Was sehen Sie für Erfolge bei den Gästen abgesehen vom Abnehmen?
Wenn sie ankommen, sind die Gäste oft ausgelaugt und schlapp. Da ist der Weg vom Ort den Stießberg hoch eine richtige Strapaze. Mit jedem Tag geht es besser und unsere Gäste kommen den Berg hoch ohne schwer zu atmen. Das erzählen sie mir dann ganz stolz. Es ist schon faszinierend, was die Kur ausmacht.
Wie häufig kommen die Gäste zur Schrothkur?
Viele kommen jährlich, manche kommen auch zweimal im Jahr. Es gibt sogar Gäste, die dreimal im Jahr kommen, aber das wird eher nicht empfohlen.
Und seit wie vielen Jahren?
Wir haben Gäste, die seit den 90iger Jahren zur Schrothkur kommen, einige sogar seit den Anfängen in der Allgäu Sonne, in den 80ern. Das sind natürlich nur noch wenige und viele kommen zwar noch zu uns, aber machen dann keine Schrothkur mehr. Sie erzählen mir immer noch die Geschichten von damals, wie es da war und wie schlimm die Schrothkur früher noch war. Da hat es ja nur das Knäckebrot gegeben und den Schnittlauch oben drauf und wenn du gehustet hast, war der Belag weg. Damals gab es noch Kartoffeln, die waren in einem Warmhaltebehälter und dann sind alle pünktlich um 18 Uhr gekommen und haben geschaut, welches die größte Kartoffel ist. Und es gab mehr Alkohol.
Was finden Sie besonders gut an der Schrothkur?
Wie wirksam sie ist. Was sie mit dem Körper macht, wenn der entschlackt und entgiftet. Dass es einem so gut tut. Und das mit den wenigen Kalorien, die man am Tag zu sich nimmt. Man ernährt sich danach viel bewusster, die Geschmacksnerven arbeiten viel intensiver. Ich habe immer versucht, mir dies lange zu behalten.
Was passiert, wenn ich ein Gericht gar nicht mag?
Da finden wir immer eine Lösung. Wenn es am Gemüse liegt, kann man dies eventuell austauschen. Unser Küchenteam bietet auch ein paar Ersatzgerichte wie zum Beispiel einen Gemüseteller oder eine Ofenkartoffel an. Am beliebtesten ist das Tomatenbrot (natürlich ohne Butter), weil viele Gäste Sehnsucht nach etwas Festem zum Beißen haben. Oder man bekommt eine Suppe, wenn man zum Beispiel das Sauerkraut nicht so gerne mag.
Wunderbare Nebeneffekte Ihrer Schrothkur in Oberstaufen
Initialzündung für ein gesünderes Leben
Schrothkur bei Diabetes
Sport während der Schrothkur
Schrothkurrezepte zum Nachkochen
Schrothkur-Angebote
Schrothkur-Tagebuch
Zwei Mitarbeiterinnen der Allgäu Sonne haben es sich zum Anliegen gemacht, die Schrothkur selbst einmal auszuprobieren. Denn was ist besser als aus eigener Erfahrung zu sprechen?
Vorwort zum Tagebuch
Tag 1
Tag 2 – Trinktag
Tag 3 – Trockentag
Tag 4 bis 7
Tag 8 bis 14
Tag 15 bis 19
Unser Fazit
Zum Thema Schrothkur in Oberstaufen
Für Fragen oder Terminvereinbarungen rund um das Thema Schrothkur in Oberstaufen stehen wir Ihnen gerne unter +49 8386 7020 oder info@no-spam.allgaeu-sonne.no-spam.de zur Verfügung.
Wir freuen uns schon auf Ihre Anfrage.